Styx. Requiem für Bratsche und Chor, gewidmet den verstorbenen Eltern und Freunden

Shota Rustaveli State Drama Theatre / Giya Kancheli

Styx. Requiem für Bratsche und Chor, gewidmet den verstorbenen Eltern und Freunden

Shota Rustaveli State Drama Theatre / Giya Kancheli

Mit den Aufführungen von Regielegende Robert Sturua, der in den 1970er-Jahren das politische Theater in Georgien prägte, erlangte das größte und älteste georgische Theater, das Rustaveli Theater in Tiflis, Weltruhm. Nach unzähligen internationalen Gastspielen ist das brillante Ensemble mit dem Musiktheaterstück „Styx“ nun auch im Frankfurter Mousonturm zu erleben, einem bildstarken Requiem für Bratsche und Chor, komponiert von Giya Kancheli. 1879 gegründet und 1921 zum Shota Rustaveli Theater benannt, in den 1930ern Opfer der sowjetischen Repressionen, in den 1970er-Jahren Begründer eines politischen Theaters, blickt das Theater auf eine 138-jährige Geschichte zurück und ist somit Zeitzeuge wie keine andere Institution der Darstellenden Künste Georgiens.

Infos

In georgischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Dauer: 70 min.
Regie: Robert Sturua
Bühnenmalerei: Temur Ninua
Regieassistenz: Marina Amaglobeli
Mit: Schauspielern des Rustaveli-Theaters

Alle Stücke des Programms „Georgian Theatre – Made by Characters” sind Beiträge zum offiziellen Ehrengast-Programm „Georgia – Made by Characters“ der Frankfurter Buchmesse 2018. Gefördert vom Georgischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Sport.

Mehr Informationen

Giya Kancheli - Komponist Giya Kancheli ist heutzutage einer der interessantesten Komponisten in Europa. Er komponierte eine Oper „Music for the Living“ und einige Symphonien. Seine erste Symphonie entstand 1967. Seit 1992 wirkt Giya Kancheli in Belgien. Seine Musikwerke werden sowohl in Georgien als auch in vielen anderen Ländern der Welt erfolgreich gespielt. Zwischen 1973 und 1990 leitete Giya Kancheli die Musikabteilung des Rustaveli-Theaters. Er ist Mitgestalter und -autor bekannter Neuerungen im Theater, aus denen in den 70er Jahren das einzigartige Presse: Dies ist ein brillantes Theater. So etwas habe ich seit langem nicht mehr gesehen. Es ist eine äußerst bildhafte Vorstellung, von der enorme Energie ausgeht. Mit einem solchen Theater können wir uns leider nicht rühmen. „Winchester Extra“, England Durch die hervorragende theatralische Art, feine Regie und das großartige Ensemble der Darsteller ist ein solcher Magnetismus entstanden, dass man einfach sagen kann: Dank der Präsenz der Rustavelier hat sich das Festival bewährt. Informationsblatt Festival Adelaide, 1986 001 „synthetische Theater“ entstanden ist. Die Musik wurde im Schauspiel nicht nur zu einer Stütze, sondern zu einem festen Bestandteil seiner Kunst. Mit Musik von Kancheli wurden im Rustaveli- Theater viele Stücke auf die Bühne gebracht, die sich dank ihrer unvergleichbaren künstlerischen Einzigartigkeit einprägten und die Entwicklung der georgischen Theaterkunst stark beeinflussten – sowohl in Bezug auf ihre Gattung als auch auf ihren Stil. Diese Vorstellungen sind u.a. „Kaukasischer Kreidekreis“ von Brecht, „Richard III.“ „King Lear“, „Macbeth“, „Die zwölfte Nacht“ von Shakespeare, „Lamara“ von Grigol Robakidze, „Frau als Schlange“ von Carlo Gozzi, „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett“. Kancheli komponierte Musik zu ca. 50 Filmen, u. a. zu „Extraordinary Exhibition“, „Don`t Grieve“, „Stepmother of Samanishvili“, „Some Interviews on Personal Matters“, „Blue Mountains or Unbelievable Story”, “Kindza- dza!”, “Don Quijote” und “Passport”. Giya Kancheli wurde der Titel „People’s Artist“ verliehen. Er erhielt den Staats- sowie den Rustaveli-Preis, einen Ehrenorden, den Russischen Preis „Triumph“ und den Wolf- Preis.

Robert Sturua - Regisseur Robert Sturua – einer der größten Regisseure der Gegenwart – wurde am 31. Juli 1938 in Tbilisi als Sohn des berühmten georgischen Malers Robert Sturua geboren. 1961 absolvierte er sein Studium an der Fakultät für Regie im Staatlichen Shota-Rustaveli-Institut. Seit 1962 ist er Regisseur im Rustaveli-Theater. 1972-1979 war er Mitglied des Regiekollegiums. 1979 wurde er zum Chefregisseur des Theaters. Von 1980 bis 2011 war er künstlerischer Leiter des Theaters. Im August 2011 wurde Robert Sturua auf Grund der Anordnung des damaligen Kultusministers entlassen. Man entließ ihn aus dem Theater. Im gleichen Jahr wurde er zum Chefregisseur des Moskauer Theaters „Et Cetera“ ernannt. Seit 2012 ist Robert Sturua wieder künstlerischer Leiter des Rustaveli- Theaters. Seine schöpferische Arbeit zeichnete sich besonders in den 1970er Jahren durch eine Reihe großartiger Theateraufführungen aus. Aus dieser Zeit stammt auch der Begriff „Theater von Sturua“. Die erste verblüffende Aufführung, die mit den Traditionen brach, war „Kvarkvare“. Danach folgten u.a. „Der Kaukasische Kreidekreis“, „Richard III.“ und „King Lear“. Robert Sturua inszenierte u. a. in Saarbrücken, Düsseldorf, Athen, Moskau, Buenos Aires, Tel Aviv, London, Istanbul, Helsinki, Samara, Rom, Kiew, Ankara und Jerusalem. Für sein Schaffen erhielt Robert Sturua zahlreiche internationale Auszeichnungen und Preise. „Der Kaukasische Kreidekreis“ schaffte unter die Top 100 Weltaufführungen des 20. Jahrhunderts. Die 1992 in den „Riverside Studios“ (London) inszenierte Aufführung „Hamlet“ wurde von der Shakespeare-Gesellschaft in die besten zehn Theateraufführungen der Welt der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgenommen. „King Lear“ wurde in das Lehrwerk in England aufgenommen, mit dem die Geschichte der Inszenierungen von Shakespeare-Theaterstücken in der British Academy unterrichtet wird. „Richard III.“ wurde von dem Magazin „Театр“ („Theater“) in die Liste der zehn besten politischen Aufführungen der Welt aufgenommen. Am 22. November 2014 verlieh ihm das Internationale Theaterinstitut (ITI) für seinen hervorragenden Beitrag zum internationalen Theater den Titel des Welttheaterbotschafters. Robert Sturua wirkt bis heute sehr aktiv im Rustaveli-Theater.