Amargi Collective Research – Zu Gast: Dilar Dirik

Ceren Yildirim

© Ilhem Ben Jaballah

Amargi Collective Research – Zu Gast: Dilar Dirik

Ceren Yildirim

Amargi ist ein Collective-Research-Projekt, das durch teils öffentliche, teils geschlossene Prozesse von Vorträgen und Workshops zu einer Performance führt. Ceren Yildirim beschäftigt sich mit der Jineolojî und lädt im Laufe des Erarbeitungsprozesses ihrer Performance diverse Gäste vom Jineoloji Zentrum Europa nach Frankfurt ein.

Am 28. September ist die politische Soziologin Dilar Dirik (Universität Oxford) zu Gast. Dirik hat 2019 an der Soziologie-Fakultät der University of Cambridge (UK) zu den Befreiungskämpfen der Frauen in Kurdistan promoviert und ihr Buch „The Kurdish Women’s Movement. History, Theory, Practice“ bei Pluto Press veröffentlicht.

Jineolojî, ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die aus der kurdischen Frauenbefreiungsbewegung entstanden ist. Die Bezeichnung setzt sich zusammen aus "jin" für Frau (selbe Wurzel wie "jiyan" für Leben) und "lojî", was Wissen/ Erkenntnis bedeutet. Ihr Ziel ist es, die Wahrheit über Frauen und die Gesellschaft zu erforschen und damit die Demokratisierung der Gesellschaft zu fördern.

Mehr Informationen zu diesem und allen weiteren Terminen im Rahmen von „Amargi“ unter www.implantieren-festival.de

Infos

Dauer: 60 Minuten
Sprache: Deutsch (Simultanübersetzung auf Kurdisch, Türkisch, Englisch auf Anfrage möglich)

Beteiligte und Förderer

Künstlerische Leitung: Ceren Yildirim

In Kooperation mit dem Jineoloji Zentrum Europa und Amara - Kurdischer Frauenrat Frankfurt e.V.

Amargi ist eine Veranstaltung im Rahmen des Festivals Implantieren 2024. Amargi wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt, das Frauenreferat der Stadt Frankfurt und die Hessische Theaterakademie.

Biografie Ceren Yildirim

Ceren Yildirim studiert seit 2022 den Master Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und wird mit dem Projekt Amargi ihr Studium abschließen. Sie arbeitet multimedial im Bereich der darstellenden Künste, meist im Bereich Regie und Dramaturgie. Ihre thematischen Schwerpunkte sind Widerstandsgeschichten und -kulturen im mittleren Osten, Wahrheitsregime und Dokumentalität. Seit 2022 ist sie Stipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung.

Jineolojî-Zentrum Europa & Frauenrat Amara

Das Jineolojî-Zentrum Europa wurde 2017 gegründet und hat seitdem Workshops, Seminare und öffentliche Präsentationen organisiert, um Frauen zu ermutigen, ihre Lebensgeschichten und -umstände zu erkunden. Das Hauptziel des Zentrums ist es, Frauen zu mehr Selbstbewusstsein zu verhelfen, indem sie ihre Rechte verstehen und ausüben lernen. Es setzt sich aktiv gegen geschlechtsspezifische Gewalt ein, indem es Informationen bereitstellt und Aktionen umsetzt, insbesondere zu Themen wie häusliche Gewalt, Vergewaltigung, Ehrenmorde und Zwangsehen. Das Jineolojî-Zentrum Europa schreibt auch Artikel, um seine Botschaft zu verbreiten, und hat das langfristige Ziel, die Forschung in den Sozialwissenschaften im Zusammenhang mit Frauen zu fördern. Es baut Partnerschaften mit Vereinen auf, die sich für die Freiheit der Frauen weltweit einsetzen, und vernetzt sich vor allem mit lokalen Organisationen, um die Ideen der Jineolojî in Europa zu verbreiten. Das Zentrum fungiert als Brücke zwischen verschiedenen Arbeits- und Aktionsbereichen, eine Kontaktstelle für Frauen aus verschiedenen Kulturen und Hintergründen sowie als Dokumentations- und Koordinationszentrum.

Der Frauenrat Amara wurde 2016 gegründet und gehört zu den basisdemorkatischen Rätestrukturen der kurdischen Frauenbewegung. Ihr Ziel ist ein demokratisches, ökologisches und von Geschlechterrollen befreites Gesellschaftsmodell. Sie treten für die Verbesserung der Stellung der Frauen in der Familie, Berufswelt, Politik und Gesellschaft ein.