Body Boom Boom Brain

PINSKER+BERNHARDT

(c) Martin Bien / buero_fuer_foermlichkeiten
(c) Jan Bosch
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Body Boom Boom Brain

PINSKER+BERNHARDT

Update: Die Vorstellungen vom 2.-5.11. müssen leider ausfallen. Tickets werden über die jeweilig genutzte Vorverkaufsstelle rückerstattet. Mehr Infos dazu finden Sie hier. Es gibt eine Zusatzvorstellung am 1.11. um 20 Uhr, für die Tickets im Verkauf sind.

Dieser Moment, in dem alles aus dem Ruder läuft: wo Du am liebsten abhauen oder in einem Lavasee untertauchen willst. Wenn die Ohren heiß werden, der Kopf rot anläuft und die Hände nicht mehr wissen, wohin. Willkommen im Universum der fucking P*b*rt*t. Wäre echt nett, wenn mal jemand helfen würde. Wenn das behaarte Bein eine klare Ansage machen könnte, wie die Arme ganz lässig in den Hosentaschen verschwinden. Aber nein, eh alles zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn oder merkwürdig verfärbt. Ja, glotzt Ihr nur! PINSKER+BERNHARDT laden (wirklich!) alle ab 12 Jahren ein, die fucking P*b*rt*t als den ultimativen Brain-Body-Killer aller menschlichen Zustände zu ergründen. Das Theater wird dafür zum Laboratorium, in dem wachsende Pickel und Schamhaare das Kommando übernehmen, während das Personal versucht, diesem absurden Spektakel auf den Grund zu gehen.

Infos zum Stück auch hier: www.tanzfestivalrheinmain.de

Infos

Für alle ab 12 Jahren
Dauer: ca. 60 min.
Sprache: Deutsch
In diesem Stück gibt es Passagen mit Stroboskop (schnell pulsierendes Blitzlicht).
Am 01.11. Small Talks im Anschluss an die Vorstellung

Einlass beginnt 45 Min. und endet 10 Min. vor Vorstellungsbeginn. Bitte kommen Sie rechtzeitig.
Kein Einlass ohne Mund-Nasen-Bedeckung! Auch während der Vorstellung muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden. Mehr Infos zu Hygiene und Sicherheit

Beteiligte und Förderer

Body Boom Boom Brain // PINSKER+BERNHARDT Konzept, künstlerische Leitung: Janna Pinsker und Wicki Bernhardt
Performance: Wicki Bernhardt, Frithjof Gawenda, Johannes Karl Bühne und Objekte: Arnita Jaunsubrēna
Kostüme: Martha Pinsker
Musik: Jan Preißler
Lichtdesign: Hendrik Borowski
Soundtechnik: Max Smirzitz
Künstlerische Mitarbeit: Maria Werner
Produktionsleitung, Öffentlichkeitsarbeit, Grafik: Martin Bien

Eine Produktion von PINSKER+BERNHARDT in Koproduktion mit dem Künstlerhaus Mousonturm im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main und dem Jungen Nationaltheater Mannheim. Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Koproduktionsförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie der Stiftung der Nassauischen Sparkasse für Kultur, Sport und Gesellschaft und durch f.f.m – Freunde und Förderer des Mousonturms. PINSKER+BERNHARDT wird unterstützt durch die Mehrjahresförderung des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main. Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF BANK Stiftung, Crespo Foundation, Dr. Marschner-Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main].

Mehr Informationen

Im Achselhaarwald

 

Der Körper als Knotenpunkt von Selbstwahrnehmung und Fiktion, Anpassung, Korrektur und Kritik – Janna Pinsker und Wicki Bernhardt schaffen mit ihrer neuen Performance „Boom Boom“ ein Podium für Körper(-teile). Eine Uraufführung für alle ab 12.

VON ANTIGONE AKGÜN

Heute habe ich es nicht geschafft, mich zu melden. Bei meinem Körper. Auch die letzten Monate, ja sogar Jahre nicht. Zumindest nicht bewusst. Diese Körper- Ich-Beziehung ist schon sonderbar. Selbst wenn man nicht einmal Fan vom Leib-Seele-Dualismus bei Descartes ist. Das Ich ist der Körper – und dennoch wird diese Einheit durch eine schleierhafte Trennlinie gestört, welche Einseitigkeit mit sich bringt: Obwohl Ich und Körper die alltäglichen Reizüberflutungen von individuellen Erfahrungen einerseits und großen sozialen, politischen und kulturellen Normen und Erwartungen andererseits stets als Team zu meistern versuchen, sucht nur der Körper den Dialog zum Ich. Und auch nur dann, wenn es etwas höchst Dringliches zu besprechen gibt.

Dann erfüllt der Körper das Ich mit pochenden Schmerzen oder durchflutet das Gesicht mit rötlicher Farbe, während es zugleich die Temperatur hochschraubt. Ansonsten hat der Körper das Ich durch alle Lebenslagen zu begleiten – immer sein bestes Gesicht zeigend und Mannigfaltiges erduldend: Im gegenwärtigen Zeitalter der fortwährenden Selbstoptimierung verdient sich der Körper seine Liebe nicht selten lediglich, wenn er den gesellschaftlichen Leistungsansprüchen gleichkommt. Aber erfährt der Körper denn jemals Liebe? Oder findet er zumindest Gehör? Wie ist es bei Ihnen? Wann haben Sie sich das letzte Mal mit Ihrem Bein auf den Balkon gesetzt und nachgefragt, wie es ihm geht? Und würden Sie mit ihrem Bein auch dann sprechen, wenn es behaart oder jenseits der Norm wäre? Auf dem Balkon – vielleicht. Aber auf einem öffentlichen Platz und gänzlich ohne Scham?

Scham. Auch so eine Sonderbarkeit in der Körper-Ich-Beziehung. Ausgelöst durch isolierende Mechanismen einer Gesellschaft, welche aus gezielten Machtinteressen heraus über die Norm bestimmen und alle anderen Körper abwerten oder diskriminieren will.

Doch was passiert, wenn das Ich diese Mechanismen der gesellschaftlichen Blick- und Identitätspolitiken reflektiert und gemeinsam mit einzelnen Körperteilen revoltiert, um alle Körper in ihrer Diversität zu ermächtigen? Dieser Frage und Aufgabe hat sich das Choreografie- und Performance-Duo PINSKER+BERNHARDT angenommen. In ihrer neuen Arbeit „Boom Bom“ wollen sie das menschliche Scham-Empfinden untersuchen und durch verschiedene Ebenen von Choreografie, Sounddesign und Performance einen Dialog zwischen Mitwirkenden, Publikum und besonders großen und kleinen Körperobjekten herstellen, um über den Körper als Knotenpunkt zwischen Eigenwahrnehmung und Fiktion, zwischen Anpassung, stetiger Korrektur und Kritik nachzudenken.

PINSKER+BERNHARDT, die seit 2017 bereits mit Objekten arbeiten und darüber sehr gelungen auf abstrakte Weise sozialpsychologische Phänomene verhandeln, richten sich auch dieses Mal an ein Publikum ab 12 Jahren: und ermöglichen so vielleicht ein Empowerment in einem phantasmagorisch schweißtropfenden Achselhaarwald.