Choreografische Werkstatt mit Jack Bannerman, Eli Cohen, Eng Kai Er und Maria Kobzeva

Choreografische Werkstatt mit Jack Bannerman, Eli Cohen, Eng Kai Er und Maria Kobzeva

Die Choreografische Werkstatt bietet lokalen und regionalen Tanzschaffenden die Gelegenheit, Work- in-Progress- oder Rechercheprojekte zu präsentieren, einen Einblick in aktuelle Fragestellungen und ihre Arbeitsweisen zu geben und in einem anschließenden Gespräch zur Diskussion zu stellen.

Jack Bannerman: Do you feel at home

Wo fühlst du dich zu Hause? Fühlst Du Dich in dem Leben, das Du führst, zu Hause? Wie wohl fühlen wir uns in unserer Haut? Dieses Stück ist eine Kombination dieser Fragen und meiner Erfahrungen, die ich in der Tanzindustrie und in meiner Zeit in Deutschland gemacht habe. Während des Lockdowns habe ich mich oft gefragt, wie ich in die Welt, die mich umgibt, gepasst habe. Mein “Zuhause” wird immer weit weg sein, aber man kann sich an verschiedenen Orten “zu Hause” fühlen. Ich denke, diese Frage beantwortet jede*r anders, deswegen möchte ich dem Publikum Raum geben, um über diese Frage der Zugehörigkeit nachdenken zu können.
Jack wurde in Melbourne, Australien, geboren und am Victorian College of the Arts und anschließend an der New Zealand School of Dance ausgebildet. Er trat in Produktionen mit dem Queensland Ballet auf, bevor er nach Europa zog und an der Opera Baltycka und am Ballett Eisenach arbeitete. Am Ballett Eisenach hat Jack Stücke für die Young Choreographers-Saison kreiert und auch ein Solo für Andris Plucis Wir. Im Januar 2021 schuf Jack ein Solo mit dem Titel Who are you?.

Eli Cohen: Origins (working title)

Vor dem Tanz gab es Bewegung, vor der Musik gab es Geräusche. Die ältesten menschlichen Aufzeichnungen zeigen den ursprünglichen Impuls der Menschheit, Gefühle durch Bewegung auszudrücken. Kulturell und politisch hat der Tanz immer getan und erreicht, was Worte nicht können. Origins erforscht eine Zeitleiste menschlicher Bewegungen und menschlichen Klangs und porträtiert ihre jeweilige Entwicklung zu dem, was wir heute als Tanz, Musik und Ausdruck bezeichnen. Die gezeigten Auszüge zeigen den Ursprung der Menschheit durch Tanz und Klang als Ritual, die Barockzeit mit Tanz und Musik als Dialog und die klassische Zeit mit Tanz und Musik, die eine Erzählung vermitteln.
Die multidisziplinäre Künstlerin, Regisseurin, freiberufliche Performerin und aufstrebende Choreografin Eli Cohen hat für Compagnien in Nord- und Südamerika sowie in Europa gearbeitet und kreiert. Ihr Interesse an einer Zusammenarbeit in einer Vielzahl von Disziplinen hat sie dazu veranlasst, Multimedia-Projekte zu kuratieren, daran teilzunehmen und zu leiten, darunter Bühnenproduktionen und ortsspezifische Arbeiten mit Fotograf*innen, Choreograf*innen, Sportler*innen, Maler*innen und Musiker*innen. Sie ist inspiriert von Subtilität und Details und wie sie sich im Endprodukt manifestieren. Ihre Werke wurden in Spanien, Italien, den USA und den Niederlanden aufgeführt.

Eng Kai Er: 100 Advertisements – Now Online!

100 Advertisements – Now Online! Ist eine Online-Version von 100 Advertisements, einer Studio-Performance, die 100 pandemiebezogene fiktive Werbung, Pole Dance und Storytelling kombiniert. Meine Ambition für 100 Advertisements – Now Online! ist es, Materialien aus 100 Anzeigen auf- und umzuwerten, die Pandemie und ihre Eventualitäten weiter zu reflektieren und erweiterte künstlerische Methoden für die Live-Aufführung von Online-Shows zu entwickeln.
Hello everyoner! Ich bin Choreografin und Performerin. Ich studiere MA Choreografie und Performance am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Meine Arbeit ist eher lustig, intim und körperlich. Mehr über mich: https://kaifishfish.tumblr.com/

Maria Kobzeva: Patterns of perception

Diese Arbeit soll den aktuellen Diskurs über Datenschutz und Überwachung durch Technologie widerspiegeln. Der Kampf gegen die Pandemie hat in einigen Ländern zu massiven Eingriffen in die Privatsphäre der Bürger*innen geführt. Als Gesellschaft müssen wir sorgfältig unterscheiden, welche Maßnahmen gerechtfertigt sind und welche nicht. Mit diesem Tanzprojekt wollen wir die Machtinstanzen visualisieren und hinterfragen und auf die Dringlichkeit des kritischen Denkens gegenüber Technologie hinweisen. Man sollte die Leistungsfähigkeit der aktuellen Technologien und die Algorithmen, mit denen sie funktionieren, nicht unterschätzen, was möglicherweise eine Bedrohung für die Demokratie darstellt.
MARIA KOBZEVA begann in Kanada mit rhythmischer Gymnastik und studierte anschließend an der Vaganova Ballet Academy. Nach ihrem Abschluss trat sie dem SPBT Theatre bei und tourte mit einem breiten klassischen Repertoire. Um ihr Wissen zu erweitern, studierte sie zeitgenössischen Tanz in Frankfurt. Hier arbeitete sie mit verschiedenen Choreografen (u.a. Paula Rosolen, Dieter Heitkamp, Stephanie Thiersch) und arbeitete an vielen interdisziplinären Projekten mit. Derzeit ist sie freiberufliche Künstlerin und kreiert und lebt in Frankfurt.

 

Infos

Die Veranstaltung findet als Zoom Meeting statt (aktuelle Infos über Tanzplattform Rhein-Main).
Bei technischen Probleme, ist ein Support über die Nummer 0176 73 23 69 11 erreichbar.
Diskussion auf Englisch

Beteiligte und Förderer

Im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main, Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF BANK Stiftung, Crespo Foundation, Dr. Marschner-Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main]. Das Bündnisses internationaler Produktionshäuser ist gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.