Operation Alien Love #1

(c) Operation Alien Love

Operation Alien Love #1

Elena Liebenstein, Miriam Coretta Schulte, Svenja Schulte, Tariq Bajwa

Wie nah ist nah? Wann haben wir uns das letzte Mal so berührt, dass sich unsere Armhaare aufgestellt haben? Was wäre, wenn wir unsere Haut gegenseitig auch schon auf 2 Meter Entfernung spüren könnten? Was wäre, wenn wir von Science Fiction Inspirationen für unsere sexy moments finden könnten? Und warum liegen hier überall Artischocken?

Im fünfzehnten Monat der Pandemie versucht die Operation Alien Love in einem dreistündigen Audio-Workshop Intimität und Science Fiction zusammen zu bringen. Über Kopf- und Telefonhörer verbunden entwickeln wir mit euch zusammen Avatare, die Intimität nochmal von vorne denken, vom Fingernagel aus oder über die Vibration von Achselhaaren. Bis wir uns dann später in der Nacht in imaginären Armen liegen, die Gedanken kratzen und unsere Nähe durch die Telefonhörer riechen können. Science Fiction war und ist die Sprengkraft, um in dieser Welt neue Wege denkbar zu machen. Neben den bekannten Kriegs-Szenarien und Eroberungsfantasien gibt es eine Reihe von großartigen feministischen Autor:innen und Filmemacher:innen, die schon seit Jahrzehnten mit ihren Bildern und Fantasien eine alternative gesellschaftliche Ordnung entwerfen. Und damit zeigen: Es müsste nicht so sein, wie es ist. Science Fiction kann uns Welten eröffnen, in denen Themen wie Körper, Sex, Reproduktion und Arbeitshierarchien neu verhandelt werden. Science Fiction kann Vorschläge machen für soziale und intime Veränderung, durch technologische Entwicklungen oder durch neue Umgangsweisen.

Annie Sprinkles Vision von Orgasmen ohne Berührung und Octavia Butlers Ideen zu neuen Körperkommunikationen inspirieren uns auf dieser nächtlichen Reise durch den langen zweiten Lockdown, oder ist es der dritte oder der vierte Lockdown? Ist es Fiktion? Ist es Spekulation? Lasst es uns in dieser Nacht gemeinsam ausprobieren, jede:r für sich und doch verbunden.

—> Mehr Infos zur Veranstaltung und zum gesamten Festival-Programm über Nocturnal Unrest

Infos

Sprache: Deutsch, Englisch

Der Workshop wird auf deutscher und englischer Sprache abgehalten. Es können maximal 20 Personen teilnehmen.

Beteiligte und Förderer

Nocturnal Unrest ist eine Kooperation des nOu-Kollektivs und Ladiez e.V. Kulturelle und Politische Bildung für Frauen, des Künstlerhaus Mousonturm, der feministische philosoph_innen Frankfurt und dem Hafen 2 Offenbach.

Gefördert durch Fonds Soziokultur im Rahmen des Programms Neustart Kultur der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Goethe Institut, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Hessische Theaterakademie, Frauenreferat und Stabsstelle Inklusion der Stadt Frankfurt am Main, dem QSL Fonds und dem AStA der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie durch die Crespo Foundation.

Mehr Informationen

Biografie

Die Operation Alien Love (OAL) ist ein loser Zusammenschluss von Künstler:innen aus Theater, Film, Musik und Aktivismus, gegründet 2019 in Brüssel. Mit den Mitteln von Science Fiction entwickeln sie Szenarien, die zu einer feministischen Perspektive auf die Welt beitragen. Das Wort Alien schwebt irgendwo zwischen alienation und ally und ist voll von Assoziationen aus Popkultur und Sprachgebrauch. Die*der Alien ist aber auch die Möglichkeit, Millionen von neuen Beziehungsformen zwischen Wesen zu vermuten - oder diese zu gestalten. OAL steht für gemeinsames Spekulieren, in der Gruppe, mit Verbündeten, aber auch mit einem Publikum.