Pretty Woman / That's not my name

Foto von Anne Mahlow und Nana Melling vor einem Gebäude stehend und sich an die Wanbd lehnend.
(c) Mahlow / Melling
Foto von Anne Mahlow und Nana Melling vor einem Gebäude stehend.
(c) Mahlow / Melling

Pretty Woman / That's not my name

Anne Mahlow & Nana Melling

„Was wäre, wenn ich Dir sage, dass Du alles getan hast, was Du konntest, aber dann kam jemand und hat Dich sabotiert. Er missbrauchte Dein Vertrauen, zapfte Dein Gehirn an […], während Du gar nicht gemerkt hast, was passiert!“ (Aus: Was Frauen wollen, 2000).

Der Diskurs-Video-Walk Pretty Woman / That’s not my name, der sich an der Schnittstelle zwischen feministischem Diskurs, orts-spezifischer Performance, Film und Aktivismus bewegt, setzt sich mit den Erzählweisen und Machtmechanismen in Hollywoodfilmen auseinander. In Relation dazu wird das Phänomen des Gaslighting gesetzt, d.h. die psychische Gewalt, mit der Personen gezielt desorientiert, manipuliert und in ihrer Realitätswahrnehmung verunsichert werden. Das (fast gänzlich) männlich dominierte Narrativ und die einseitige Darstellung von Frauen* wird im Walk thematisiert und in einen anderen Kontext gesetzt. Hierfür laden wir Theoretiker:innen, Künstler:innen, Psycholog:innen und Journalist:innen ein, um in Form eines Video-Beitrags ihre Perspektiven zu verdeutlichen. Mit den verschiedenen diskursiven Interventionen der Expert:innen wird der Blickwinkel der Frauen* in den Filmszenen eingenommen und dem männlich dominierten Hollywoodnarrativ eine feministische Position entgegengesetzt. Bei einem Spaziergang im öffentlichen Raum werden diese Gegen-Erzählungen im Rahmen des Diskurs-Video-Walks sicht- und hörbar. Es werden dabei Orte und Initiativen in Bornheim aufgesucht und vorgestellt, die im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt gegen Frauen* sowie feministischem Empowerment stehen. Mit einem Diskurs-Video-Walk, zwischen Flâneuserie und Demonstration, eignen wir uns den öffentlichen Raum (wieder) an – ohne Gaslight – aber im Lichte von Filmen und Stimmen, die die Perspektiven von Frauen* sichtbar machen.

—> Mehr Infos zur Veranstaltung und zum gesamten Festival-Programm über Nocturnal Unrest

Infos

Der Diskurs-Video-Walk kann nach derzeitigen Corona-Schutzmaßnahmen entweder alleine oder mit dem eigenen Hausstand und/oder einer weiteren Kontaktperson begangen werden.

Sprache: Deutsch

Der Walk führt euch durch Bornheim, Frankfurt am Main. Ihr könnt ihn allein, zu zweit oder mit eurem Haushalt (unter Vorbehalt und abhängig von den zum Zeitpunkt gegebenen Corona-Verordnungen) begehen. Ihr braucht für den Walk ein Tablet, das ihr gegen einen Pfand (Lichtbildausweis) an der ersten Station für den Walk bekommt. Wenn ihr euch anmeldet, bekommt ihr die Möglichkeit, euch einem Zeitslot zwischen Samstag, den 22.5. und Montag, den 24.5. zuzuteilen, an dem Ihr das Tablet bekommt.

Beteiligte und Förderer

Von und mit Anne Mahlow, Nana Melling, Sara Hasenbrink, Janna Pinsker, Asja Mahgoub.

Nocturnal Unrest ist eine Kooperation des nOu-Kollektivs und Ladiez e.V. Kulturelle und Politische Bildung für Frauen, des Künstlerhaus Mousonturm, der feministische philosoph_innen Frankfurt und dem Hafen 2 Offenbach.
Gefördert durch Fonds Soziokultur im Rahmen des Programms Neustart Kultur der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Goethe Institut, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die Hessische Theaterakademie, Frauenreferat und Stabsstelle Inklusion der Stadt Frankfurt am Main, dem QSL Fonds und dem AStA der Goethe-Universität Frankfurt am Main sowie durch die Crespo Foundation.

Mehr Informationen

Biografien

Anne Mahlow und Nana Melling verbindet eine langjährige, enge Zusammenarbeit und Recherche in den Themenfeldern Performance und Bewegtbild, Erzählweisen und Machtmechanismen der Filmindustrie, sowie eine Auseinandersetzung mit feministischen Diskursen. Sie haben sich 2012 im Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen kennengelernt und zusammen verschiedene Recherche- und Performance-Projekte realisiert, wie beispielsweise Bildstörung / Interference (ARENA Festival 2016). Gemeinsam mit Asja Mahgoub, Janna Pinser und Sara Hasenbrink verbinden sie ihr Interesse an Film und feministischen Perspektiven in dem Diskurs-Video-Walk "Pretty Woman / That's not my name".

Nana Melling

Nana Melling arbeitet als Regisseurin, Drehbuchautorin und Trainerin für feministische Selbstverteidigung (Wendo). In verschiedenen kollektiven Zusammenhängen realisiert sie Performances, Installationen und Filme, mit denen sie u.a. bereits an der Volksbühne (Berlin), im Zeitraumexit (Mannheim) und dem ARENA Festival (Erlangen) zu sehen war. 2017 gründete sie gemeinsam mit Florentine Seuffert das Kollektiv dunkel.bunt, in welchem sie sich seither vorrangig mit experimentellen Erklär-Formaten auseinandersetzen. Ihre Arbeiten changieren an der Schnittstelle von Film, kultureller Bildung und Performance, wobei die Thematik der Grenzüberschreitung sowohl in der Form, als auch im Inhalt einen zentralen Ausgangspunkt darstellt. Als Regieassistentin arbeitete sie u.a für Hans-Werner Krösinger im HAU in Berlin. Weiterhin führte sie Regie in dem Hörstück "Geschichte wie ich einmal versucht habe…" für den Bayerischen Rundfunk. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit hat sie eine Ausbildung zur Wendo-Trainerin nach den Qualitätsstandards des BVfest gemacht.

Anne Mahlow

Anne Mahlow arbeitet als Künstlerin, Dramaturgin und Kuratorin. Solo und in verschiedenen kollektiven Zusammenhängen erarbeitet sie Performances, Installationen und AudioWalks, die sie u.a. bereits am Staatstheater Darmstadt, Mousonturm Frankfurt, FFT Düsseldorf sowie bei der Ruhrtriennale gezeigt hat. Sie ist Teil des Performance-Kollektivs imaginary company, mit dem u.a. der performative Audiowalk Schulausflug (Mousonturm Frankfurt 2019/2021, Augenblick Mal! Festival 2021) entstanden ist. 2016 gründete sie in Gießen das Hungry Eyes- Festival mit einem Fokus auf Film an der Schnittstelle zu Performance und Bildender Kunst, was kollektiv geleitet wird. Von 2017 bis 2020 war Anne Mahlow Teil der Dramaturgie der Ruhrtriennale und hier sowohl als Dramaturgin, als auch als Kuratorin tätig. Als Dramaturgin arbeitete sie u.a. mit Jetse Batelaan, Schorsch Kamerun, Akira Takayama und realisierte gemeinsam mit Barbara Ehnes die Video-Installation "Αλληλεγγύη" zum Thema Solidarität. Zudem kuratierte sie von 2018–2020 im Rahmen der Ruhrtriennale für den von raumlaborberlin gestalteten Third Space ein Programm aus Performances, Diskursformaten, Konzerten, Workshops, etc.