Gootopia

Doris Uhlich

(c) Alexi Pelekanos
(c) Katarina Šoškić
(c) Alexi Pelekanos
(c) Maria Ziegelböck

Gootopia

Doris Uhlich

Schleim ist eine biologisch lebensnotwendige Substanz, die ambivalente Reaktionen auslöst: Ekel und Schauer, aber auch Neugier und Berührungslust. Seine reizvollen und irritierenden Effekte rühren daher, dass er in unserer technologisierten, vom Wunsch nach Sterilität und Stabilität geprägten Gesellschaft schwer zu fassen ist: Schleim ist nicht eindeutig fest oder flüssig, weder eigen noch fremd und mitunter beides zugleich. Jedes Leben startet feucht, wir kommen nicht trocken, nicht „sauber“ auf die Welt. Schleim ist ein uns ursprünglich vertrauter Stoff, der den Organismus zusammenhält und Verbindungen herstellt. Zumeist aber verlieren wir im Laufe des Lebens den Bezug zu ihm: In der Science-Fiction tritt er häufig im Zusammenhang mit Aliens auf und steht für das Nichtmenschliche, das Unbekannte, das sich fließend ausbreitet; und auch in unserer pandemischen Gegenwart ist er mit Angst behaftet.

In Gootopia („goo“ engl. für Schleim) steht die Interaktion der Performer:innen mit diversen Schleimsubstanzen im Vordergrund. Der Schleim ist Material und Performer:in zugleich, er tanzt mit, auf, in und zwischen Körpern. Menschen und Schleim berühren sich, vernetzen sich, vermengen sich, bilden Allianzen. Es entstehen ständig neue Verbindungen, die Körpergrenzen werden fluide und Assoziationsräume für andere, schleimige, utopische Lebensformen werden eröffnet. Doris Uhlich beschäftigt, dass unsere Körper in ständiger Verbindung und im Austausch mit anderen Körpern und Lebensformen stehen. Es entsteht ein ambivalentes Feld zwischen Horror und Faszination, Empathie und Ekel, das es dem Publikum ermöglicht, in die Lebendigkeit stofflicher Prozesse einzutauchen.

Gootopia ist eine installative Performance. Die Zuschauer:innen sind eingeladen, ihre Position und Perspektive im Raum frei zu wählen und eine vielschichtige und erweiterte Praxis von Tanz zu erfahren, die skulpturale, landschaftliche und installative Qualitäten umfasst.

Infos

Dauer: 90 Min.

Es gelten die zum Zeitpunkt der Veranstaltung vorgeschriebenen und gültigen Hygiene- und Sicherheitsbedingungen: Diese Veranstaltung findet unter 2G PLUS Regeln statt.

Mehr Infos zu Hygiene und Sicherheit.

Beteiligte und Förderer

Choreografie Doris Uhlich
Konzeptentwicklung in Zusammenarbeit mit Boris Kopeinig
Performer*innen Pêdra Costa, Ann Muller, Andrius Mulokas, Emmanuel Obeya, Camilla Schielin, Grete Smitaite
Bühnenbild Juliette Collas, Philomena Theuretzbacher
Kostüm Zarah Brandl
Sound Boris Kopeinig
Licht Phoenix (Andreas Hofer), Gerald Pappenberger
Dramaturgische Beratung Adam Czirak
Feedback Johanna Kirsch
Regie- und Produktionsassistenz Laura Buczynski
Bühnenassistenz Wanja Knoflach
Kostümmitarbeit Annina Kriechbaum, Josephin Berger
Social Media Esther Brandl
Dank an Gabriel Kraußhar
Produktion Margot Wehinger
International Distribution Something Great

Eine Veranstaltung des Künstlerhaus Mousonturm im Rahmen der Tanzplattform Rhein-Main. Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Künstlerhaus Mousonturm und Hessischem Staatsballett, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF BANK Stiftung, Crespo Foundation, Hans Erich und Marie Elfriede Dotter-Stiftung, Dr. Marschner Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main].

Koproduktion Tanzquartier Wien, Theater Freiburg, Dampfzentrale Bern, asphalt Festival und insert Tanz und Performance GmbH.
Gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien und das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport.