Das Projekt „An/harkie“ ist eingeschrieben in die juristischen und politischen Widersprüche, die die Zeit der Dekolonialisierung Algeriens und ihre postkolonialen Fortschreibungen kennzeichnen. Dabei lassen sich die Lebenswege derjenigen, die die französische Regierung als ‚Harki‘ bezeichnet, nicht auf diese vom Staat produzierte Kategorie beschränken. Vielmehr reichen sie über das hinaus, was damals wie heute Gegenstand kollektiver Gedenkveranstaltungen ist. Wer bereit ist, das Dazwischen von offiziellen Quellen und tatsächlich gelebten Leben wahrzunehmen, hört vielleicht andere Stimmen und andere Narrative. So lassen sich möglicherweise auch andere Archive finden, als diejenigen, die dazu verdammt sind, Erinnerung als Vergessen zu verwahren. Das von der Psychoanalytikerin Sophie Mendelsohn initiierte Projekt ist Teil der Suche nach fragmentierten Spuren, die es uns erlauben, Gegenerzählungen und Vorschläge zu entwickeln, um anders mit Geschichte umzugehen.
Infos
Dauer: 150 Min
Sprache: Französisch und Englisch
Beteiligte und Förderer
Konzept & Realisierung: Sophie Mendelsohn
Kollaborateurin Konzept & Realisierung: Guilia Fabbiano
Kollaboration & Interviews: Zahia Rahmani, Todd Shepard
Lesungen: Naledi Majola
Bilder: Christophe Montacieux
An/harkie wurde in Zusammenarbeit mit dem Collectif de Pantin entwickelt.