Die Revision ist, für die Prozessparteien, in unserem Rechtsstaat die Möglichkeit und das Recht, das, was das erstinstanzliche Gericht entschieden hat, auf Verfahrensfehler zu überprüfen. „revision. Beobachtungen aus dem Saal 165C” hält sich nicht an das juristische Protokoll, sondern unterzieht das Gericht und dessen Darstellung einer Überprüfung. Ausgehend von Beobachtungen aus dem Gerichtssaal und der Begleitung des Prozesses, der die Ermordung Walter Lübckes und den versuchten Mord an Ahmed I. verhandelte, sucht die Performance nach neuen Formen des Erzählens. Sie versucht sich an anderen Erzählungen über Anklage, Urteil, Verhandlung und an dem Dazwischen, den Alltäglichkeiten, den Monotonien, dem Warten. Wie ist das Beobachtete einzuordnen? Welche Lücken ergeben sich? Welche Rolle spielt das Gericht in unserer Wahrnehmung von Wirklichkeit und wie lässt sich Gerichtsbarkeit vor dem Hintergrund einer rechtsterroristischen Tat befragen?
Infos
ALL IN ab 14 Jahren
Sprache: Deutsch
Dauer: 2 Stunden inkl. Pause
19.11. Podiumsgespräch "Rechte Gewalt vor Gericht" um 18.30 Uhr
20.11. Gespräch im Anschluss an die Vorstellung, moderiert von Karin Zennig
Podiumsgespräch
Rechte Gewalt vor Gericht – Handeln in Zivilgesellschaft und Justiz
Ort tbc
Im Gespräch sind:
Martín Steinhagen (freier Autor und Journalist)
Johannes Murmann (Strafverteidiger)
Manja Dimitra Kotsas (Soziologin)
Moderation: Sām Sabor
Beteiligte und Förderer
Recherche, Konzept, Regie: Big Image Collective (Arthur Romanowski, Laura Schilling, Josephine Stamer, calendal)
Performance: Antonia Meier, Arthur Romanowski, calendal
Bühne, Kostüm, Ausstattung, Licht: Yi-Ju Chou
Produktion: Nora Liebetreu
Produktions- & Regieassistenz: Nikolas Stäudte
Bühnen- & Ausstattungsassistenz: Marina Rengel Lucena
Sound: Josephine Stamer
Technik: Merthe Wulf
Choreografische Beratung: Gry Tingskog
Outside Eye: Ossian Hain
„revision. Beobachtungen aus dem Saal 165C” ist eine Produktion von romanowski/schilling/stamer/calendal GbR. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR. Das Projekt wurde vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main gefördert.
Mehr Informationen
Weiter lesen:
---> Cornelia Visman. Medien der Rechtsprechung. Frankfurt am Main: S. Fischer, 2011.
---> Geoffroy de Lagasnerie. Verurteilen: der strafende Staat und die Soziologie. Berlin: Suhrkamp, 2017.
---> Martín Steinhagen. Rechter Terror: der Mord an Walter Lübcke und die Strategie der Gewalt. Hamburg: Rowohlt Polaris, 2021.
---> NSU-Watch Protokolle der Verhandlung: https://www.nsu-watch.info/category/prozessbeobachtung/prozess-luebcke-ahmed-i/
---> Texte zur Verhandlung: https://www.hessenschau.de/panorama/prozess-blog-mordfall-luebcke-104.html, https://diskus.copyriot.com/news/prozessbeobachtung-mythos-einzeltaeter
Weiter machen:
---> VBRG: Opferhilfefonds für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt. Empfänger: VBRG e.V., Verwendung: Opferfonds, IBAN: DE38 4306 0967 1177 901301, BIC: GENO DE M1 GLS.
---> Prozessbeobachtung: Versuchte Gründung einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Verhandlungstermine: 29.11. (14 Uhr), 02.12. (10 Uhr), 06.12. (14 Uhr), 09.12.(10 Uhr). Verhandlungsort: Saal II Gerichtsgebäude E (Hammelsgasse 1, 60313 Frankfurt am Main)